Das Schicksal Arabisches
Filmfestival
Ein Film
von Youssef Chahine
Ägypten/Frankreich
1997, 135 Min., 35mm
Originalfassung
mit deutschen Untertiteln
Regie: Youssef Chahine
Drehbuch: Youssef Chahine und Khaled Youssef
Schnitt: Rachida Abdessalam
Kamera: Mohsen Nasr
Ton: Gasser Khoched
Musik:
Kamel el Tawil, Yehya el Mougui
Produktion:
Humbert Balsan, Gabriel Khoury,
Ognon Pictures
Verleih: Kool Filmdistribution
Ein Mann
wird im christlichen Languedoc des ausgehenden 12.
Jahrhunderts verbrannt, weil er den arabischen Philosophen Ibn
Ruschd übersetzte, den großen Averroes.
Sein Sohn Josef flieht ins andalusische Córdoba, wo Ibn Ruschd als Oberrichter wirkt.
Das Goldene Zeitalter des Islams geht dem Ende entgegen. Noch fördert Kalif al-Mansur, der Herrscher des Almohadenreichs,
Kunst und Wissenschaft. Doch der christliche Feind steht vor der Tür, und im
Inneren greift eine fanatische Sekte nach der Macht, der insbesondere Ibn Ruschds aufklärerische
Schriften ein Dorn im Auge sind. Als historisches Epos, universale Parabel und
märchenhafte Hymne auf interkulturellen Austausch steht "Das
Schicksal" für den Kampf für die Freiheit des Denkens und die zeitlose
Botschaft des Averroes: dass Offenbarung und Vernunft
sich nicht widersprechen, sondern ergänzen. Die Hommage an den großen
Aristoteles-Vermittler Ibn Ruschd
(1126-1198) ist ein Manifest gegen den Fundamentalismus und von brennender
Aktualität.
Youssef Chahine, der Fellini Ägyptens, wurde 1926 in Alexandria
geboren. Sein kosmopolitisches Oeuvre umfasst heute 33 Filme. Zu seinen
Meisterwerken zählen "Kairo Hauptbahnhof" (1975) und "Die
Erde" (1968), die historischen Dramen "Saladin" (1963) und
"Adieu Bonaparte" (1985), und seine autobiographische Trilogie
"Alexandria... warum?" (1982, Silberner Bär der Berlinale),
"Eine ägyptische Erzählung" (1982) und "Für immer
Alexandria" (1990). Nach Retrosperspektiven in
Locarno und der Cinémathèque Française erhielt Youssef Chahine 1997 für sein
Lebenswerk den Jubiläumspreis des 50. Festivals von Cannes und erreichte mit
"Das Schicksal" in Frankreich sensationelle 600.000 Zuschauer. Sein
voriger Film "Der Emigrant" (1994) wurde in Ägypten verboten. Mit
"Das Schicksal" kam der größte Regisseur der arabischen Welt erstmals
in die deutschen Kinos.