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19. – 26. Januar 2005
Kinos Museum und Arsenal
Eröffnungsfilm ATASH (Durst)
Ein Film von Tawfik Abu Wael
Palästina/Israel 2004
– 110 min – Cinemascope – Farbe – Dolby
SRD
Mittwoch, den 19. Januar
2005
20:00 Uhr, Kino Museum
Deutsche Premiere
In Anwesenheit
Des Regisseurs und
des mec Filmverleihs
Gäste u.a.
Dr. Viola Shafik (Regisseurin, Ägypten)
Dr. Hanan Ashrawi (Politikerin,
Palästina)
Kartenvorbestellung
Kino Museum: Ab dem 10. Januar 2005 täglich ab 17:30 Uhr
unter Tel. (0 70 71) 2 33 55
Atash - Durst:
Palästina/Israel 2004, 110 Min., 35mm
Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Regie: Tawfik Abu Wael
Drehbuch: Tawfik Abu Wael
Schnitt: Galit Shaked-Shaul
Kamera: Assaf Sudri
Ton: Maxim Segal
Produktion: Avi Kleinberger
Verleih: mec Film
Über den Film:
Zwischen einer Hügelkette nicht weit vom nächsten Dorf lebt eine
fünfköpfige Familie in Betonruinen. Vor elf Jahren ist etwas passiert, dass ihr
Leben vollkommen durcheinander gebracht hat. Die Schande der Vergangenheit
schweißt die Familie zusammen und zerstört sie zugleich. Der Alltag wird
bestimmt durch den despotischen Vater, einem armseligen Dasein als Köhler, kleinen
Fluchtversuchen in die Schule und dem Bemühen, sich Freiheiten in den engen
Grenzen der väterlichen Ordnung zu erschleichen.
Eigentlich hätte die Sexualmoral der Gesellschaft vom Vater verlangt,
seine Tochter für ihr 'Vergehen' zu töten – doch er versucht einen Weg aus
seinem Dilemma zwischen gesellschaftlicher Norm und Liebe zu seiner Tochter: er
zog mit der Familie ins Nirgendwo.
ATASH ist der erste palästinensische Film, der die inneren
Strukturen einer palästinensischen Familie analysiert, ohne den israelisch-palästinensischen
Konflikt in den Fokus zu nehmen. Die palästinensische Erzählung schafft den
Film, der Konflikt ist in der Atmosphäre des Films zugegen. Die persönliche Art
des Regisseurs, sich mit dem Konflikt auseinander zu setzen liegt darin, keine
Israelis zu zeigen. Die Produktionskosten für den Film wurden von israelischen
Förderanstalten übernommen, weil der Regisseur Palästinenser mit israelischer
Staatsangehörigkeit ist. Die israelische Filmindustrie wird durch private
Stiftungen unterstützt, die manchmal auch die Arbeit palästinensischer Filmschaffender fördern. 20% der israelischen
Bevölkerung sind Palästinenserinnen und Palästinenser. Westliche Stiftungen
haben die Förderung des Films abgelehnt, da er keine Symbole des Konflikts wie Soldaten
und Checkpoints präsentiert.
ATASH wurde aus Passion zum Kino produziert, mit einem Team, das
alles gegeben hat, diesen Film zu realisieren, ohne dass Nationalität oder
Religionszugehörigkeit eine Rolle gespielt haben.
ATASH lebt von der Spannung zwischen wundervollen Bildern und
gewalttätigen Beziehungen, Klaustrophobie und der Weite von Cinemascope,
Ausweglosigkeit und Freiheit. Vom Lärm des Schweigens.
Tawfik Abu Wael über ATASH (Durst): "Durst
nach Freiheit, Befreiung, Liebe und Erotik. Durst nach Ästhetik, Klassik, Sophocles, Shakespeare und Dostoyevsky.
Durst nach der kinematographischen Poesie von Bertulucci, Bergman & Tarkovsky.
Durst nach einem neuen Bewusstsein."
Tawfik Abu Wael studierte in Tel Aviv als
Palästinenser mit israelischer Staatsangehörigkeit Filmregie. Er unterrichtete
Schauspiel in Jaffa, arbeitete im Filmarchiv der Universität und seit 1997 als
freier Produktionsleiter und Regisseur. Atash wurde
mit dem Kritikerpreis FIPRESCI beim Filmfest in Cannes ausgezeichnet, seine streng
durchkomponierten, äußerst ästhetischen Bilder spiegeln den engen Rahmen, in
dem sich die Familie bewegt.
Auszeichnungen: ATASH hatte seine Weltpremiere auf der Semaine de la Critique
in Cannes 2004 und wurde mit dem FIPRESCI Award, dem
Kritiker-Preis, ausgezeichnet. Seitdem wurde ATASH mit weiteren Preisen
ausgezeichnet, unter anderem:
v
SPEZIALPREIS der JURY, Paris (Biennale des Cinemas Arabes)
v
BESTER FILM, Jerusalem (Internationales Film
Festival, Wolgin Competition)
v
BESTE KAMERA, Valencia (Mostra
de Valencia)
v
BESTE KAMERA, israelische Academy
Awards
v
BESTER FILM, Bastia
(Internationales Film Festival Korsika)
Festivals 2004: Cannes, Semaine de
la Critique, Mittelmeer-Festival Valencia,
Internationales Film Festival Jerusalem, Biennale des Cinemas
Arabes Paris, Internationales Film Festival Haifa,
Internationales Film Festival Karlovy Vary, Film Festival Pula,
Internationales Film Festival Sarajevo, Film Festivals Vancouver, Film Festival
Pusan, Regus Film Festival
London, Internationales Film Festival Sydney, Film Festival La Rochelle, Film
Festival Lissabon, Bastia Film Festival, Internationales
Film Festival Belgrad, Mittelmeer Film Festival Montpellier, Internationales
Film Festival Sao Paulo, Film Festival Milano, Internationales Filmfest
Karthago, Filmfestival Warschau.