- Jn dem tal ze Grausen
- Ein dorff, hiess Lappenhausen,
- Was gelegen wunnechleich,
- An holtz und wasser überreich,
- Dar inn vil esler pauren
- Sassen ane trauren,
- Under den ein junger was,
- Der hiess Bertschi Triefnas,
- Ein degen säuberleich und stoltz.
- Sam er gedraiet wär aus holtz,
- An dem feiertag gieng er umb.
- Er wär schlecht oder chrumb.
- Er wär nahent oder verr,
- Der muost im sprechen junkherr.
- Was schol man euch nu mer sagen?
- Also wol chond er sich btragen,
- Daz die alten und die jungen
- Frawen sere nach im drungen.
- Doch was eineu sunderbar
- In sinem hertzen, daz ist war:
- Die hiez Mätzli Rüerenzumph.
- Sei was von adel lam und krumpf,
- Ir zen, ïr händel sam ein brand,
- Ir mündel rot sam mersand.
- Sam ein mäuszagel was ir zoph.
- An ir chelen hieng ein chroph,
- Der ir für den bauch gie.
- Lieben gsellen, höret, wie
- Ir der rugg was überschossen:
- Man hiet ein gloggen drüber gossen!
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- Die füessli warend dik und brait,
- Also daz ir chain wind laid
- Getuon moht mit vellen,
- Wolt sei sich widerstellen,
- Ir wängel rosenlecht sam äschen,
- Ir prüstel chlein sam smirtäschen.
- Die augen lauchten sam der nebel,
- der aten smacht ïr als der swebel.
- So stuond ïr das gwändel gstrichen,
- Sam ir die sele wär entwichen.
- Sei chond also schon geparen,
- Sam sei wär von drien jaren.
- Welt ïr ander tagweis,
- Über all truog sei den preis,
- Also daz der Triefnas
- Mätzleins selten ie vergas
- Und ward ir schlechtleich also holt,
- Das er nach ir zerserten wolt.
- Do huob sich ein hofieren
- Mit stechen und turnieren.
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